Informationsmanagement im Krankenhaus
Akten und Patienten elektronisch finden

Herrenberg (rds). „Wo ist die Patientenakte?“ Diese schlichte Frage kann bei Praxishelferinnen zu Tränenausbrüchen und bei Ärzten zu Wutanfällen führen, wenn die Antwort ausbleibt. Mit den briefmarkengroßen codierten Transpondern, die am GMD-Institut für Systemintegration und Informationstechnik (SIT) in Herrenberg entwickelt wurden,  wird das Auffinden von Büchern und Akten jetzt zum Kinderspiel.

Transponder sind passive Sender. Werden Sie in ein  elektromagnetisches Feld gebracht, nutzen sie dessen Energie, um selbst zu senden: so sichert heute jedes Kaufhaus seine Waren mit „SmartLabels“, vermeintlich harmlosen Barcode-Etiketten, die in ihrem Inneren eine Antenne und einen Chip mit eingespeicherter Codenummer enthalten und sehr billig herzustellen sind.

In allen Arbeitsräumen werden Antennen angebracht, die mit einem Lesegerät und einem Computer per Funk verbunden sind. Die Eingabe der jeweiligen Codenummer auf dem Computer genügt, und der Rechner zeigt den Lageort des gewünschten Objekts auf dem Bildschirm an, denn nur dessen Transponder-Etikett reagiert auf den Funkruf. Das Transponderprinzip läßt sich natürlich auch bei Klinikpatienten und Mitarbeitern - deren Einverständnis vorausgesetzt - zur Workflowkontrolle anwenden.

Das Suchsystem funktioniert über einen herkömmlichen Web-Browser mit jedem Computer in einem Netzwerk. Die SmartLabels sind für etwa eine Mark pro Stück erhältlich. Das SIT präsentiert sein Transpondersystem auf der CeBIT in Hannover  (IBM-Stand Halle 2-D28).

Copyright: Roland Dreyer 2001

Innenleben eines Transponders