Artikelserie Media Asset Management Teil 6: Dialog

Serie: Datenbanken für CrossMedia-Publisher - 6. Folge

Die Ruhr-Nachrichten setzen bei der Anzeigen- und Produktionsplanung auf Dialog mit XML

In unserer Serie Mediendatenbanken stellen wir in loser Folge Programme vor, mit denen CrossMedia-Publisher ihre „Visual Assets“ verwalten können. Der 6. Teil dieser Reihe widmet sich dem Redaktionssystem Dialog von Funkinform.

Die Funkinform GmbH in Ettlingen (Karlsruhe) ist schon seit mehreren Jahrzehnten in der Verlagswelt präsent. Umso bemerkenswerter ist für so ein Traditionsunternehmen daher die konsequente Umsetzung des XML-Konzepts in der neuen Version 3 ihres Redaktionssystems Dialog, das kompromisslos Print- und Web-Publishing aus einer Hand erlaubt. Dialog bildet auf der Basis von XML ohne zusätzliche Schnittstellen eine durchgängige, modulare Umgebung vom Anzeigensystem über Redaktion und Content Management bis ins Archiv komplett ab.

Der technische Generationswechsel im Hause Funkinform spiegelt sich auch im Management wieder. In einem attraktiven Neubau nahe Karlsruhe führt Geschäftsführer Stephan Bäuerle (38) ein junges, 60-köpfiges Team: der Altersdurchschnitt liegt bei 37 Jahren. Diplom-Informatiker Xavier Tassier (34) ist Leiter der Entwicklung. Mit dem verlagserfahrenen Clemens Molinari (38) wurde im Oktober 2001 auch die Position  der Vertriebsleitung neu besetzt. Seine Philosophie: „Funkinform beschäftigt keine Verkäufer im hergebrachten Sinn, sondern Fachleute, die genau wissen, wie man ein Projekt partnerschaftlich zum Erfolg bringt“

Kompromisslose Programmierung in XML

Durchgehende Programmierung in XML, Medienneutralität und intuitive Anwendungsoberflächen und ein in die Anwendung integriertes XML-Archivsystem - so ließe sich in einem Satz der Kern von Dialog beschreiben. Auch das Anzeigen- und das Honorarsystem sind tief in Dialog integriert. Das Dialog MIS (Management Information System) ist ein speziell für die Anzeigen- und Verlagsleitung entwickeltes Data-Warehouse und bietet tiefe Einblicke in das Anzeigengeschäft. Komplexe Berichte können ohne Vorkenntnisse aus jeder denkbaren Perspektive in wenigen Minuten zusammengestellt werden.

Durch den jederzeit transparenten Workflow -  „elektronischer Zeitungsspiegel“ - und die übergeordnete und übergreifende Produktionsplanung, -verfolgung und -steuerung ist der gesamte Arbeitsablauf einer Zeitungsproduktion als integrativer Produktionsprozess erkennbar. Die integrierte Schlusszeitensteuerung mit Zuweisung von Schlusszeiten für die Ausgabe und einzelne Seiten sorgt auch unter engen Terminvorgaben für eine fristgerechte Zeitungs- und Zeitschriftenproduktion. Bei Zuweisung von Ressorts und bereits gestalteten Seiten oder auch bei der Platzierung blattbestimmender Anzeigen und Texte wird die Einhaltung der farblichen Vorgaben geprüft. Vielfältige Funktionen wie z. B. Panorama- und Durchläufer-Seiten, Lokalfenster, Anpassung von Seitenkopf, -fuß und Pagina sowie Musterseiten stehen der Planung zur Verfügung.

Medienneutrale Datenhaltung im Archivsystem

Artikel und Bilder lassen sich mit der Maus aus dem Archivsystem auf die Seiten ziehen und passen sich der Gestaltung der Ausgabe automatisch an. Die Verschlagwortung beruht dabei auf einer vorschlagenden Systematik und ermöglicht so eine sehr flexible Organisationsform.

Dank der medienneutralen Datenhaltung in XML erlaubt die Dialog-Datenbank die Mehrfachverwendung aller Daten für diverse Print- und Online-Medien.

Texte können über den Editor oder via Internet über den WebClient eingegeben werden. Über die XML-Schnittstelle können Importformate wie SGML und MS-Word problemlos übernommen werden. Im Bildbereich erweist sich die Datenbank als außerordentlich vielseitig und kann sich an jeden individuellen Verlags-Workflow anpassen: egal, ob der noch analog oder/und bereits digital ist. Die Bilder lassen sich wahlweise über den automatischen Bildeinlauf den im Artikel vorhandenen Bildbestellungen zuordnen oder von Hand über den Dokument Integrator, halbautomatisch über Eingangsverzeichnisse oder mit dem WebClient via Internet importieren. Agenturtexte und -bilder können automatisch in die Datenbank eingepflegt werden.

XML ist die Basis von Dialog

Grundlage der Medienneutralität von Dialog ist der kompromisslose Einsatz von XML als Datenformat sowohl im Produktions- als auch im Archivsystem. Durch die konsequente Trennung von Form und Inhalt ist der Austausch mit Fremdsystemen via XML-Schnittstellen möglich: die Anpassung der XML-Dokumente erfolgt über editierbare XSL-Stylesheets. Sie werden sofort entsprechenden Import- und Export-Vorgängen zugeordnet und sorgen für die Konvertierung in das Zielformat. Bei Anzeigen werden nicht nur die Inhalte, sondern auch die Auftragsdaten in XML gespeichert und können so jederzeit von und zu Fremdsystemen übertragen werden.

Die Redaktion nimmt im medienneutralen Editor die Content-Eingabe unabhängig vom Zielmedium vor, sieht aber die Formatierung sofort in einer medienspezifischen WYSIWYG-Darstellung. So kann die Print- und die Online-Ausgabe personalsparend gleichzeitig vom selben Redakteur bearbeitet werden. Er oder der anliefernde Journalist kann (muss aber nicht) bereits bei der Erfassung entscheiden, welche Textteile in welchem Zielmedium erscheinen sollen: in allen Medien, nur Print oder nur Web oder gar nicht (Bearbeitungskommentar). Dem Artikel werden dann die medienabhängigen Formate zugewiesen.

Schon bei der Erfassung können auch die onlinespezifischen Merkmale, wie Zeitpunkt, Dauer und Priorität („Top-Story“) der Internetveröffentlichung zugewiesen werden. Ein Hintergrundprozess übergibt dann die Inhalte je nach Vorgabe direkt an das Internet-Portal.

Das Publikationsarchiv speichert medienneutral ganze Ausgaben, einzelne Artikel, die zugehörigen Bilder oder auch einzelne Fotos. Durch XML gibt es auch keine Beschränkungen für zukünftige Formate wie etwa UMTS-Mobildisplays.

Dass sich die Ruhr Nachrichten in Dortmund (Auflage 245000, Medienhaus Lensing) aktuell für Dialog als das für sie beste Anzeigen- und Produktionsplanungssystem entschieden haben, ist sicherlich kein Zufall, den viele Partnerverlage im Umfeld benutzen das Ettlinger System bereits. Dieses Projekt (Anzeigensystem und Blattplanung) ist, so Stefan Bäuerle; „mit 190 Arbeitsplätzen an 23 Standorten in jüngster Zeit mit Sicherheit  eines der größten, das in deutschen Verlagen zur Entscheidung anstand“. Ob das Redaktionssystem dann auch noch von den Badenern kommt, bleibt vorläufig noch offen.

Roland Dreyer (Copyright 2002)

Anbieter:

Funkinform GmbH
Clemens Molinari
Rudolf-Plank-Str.31
76275 Ettlingen
Tel. 07243/595-129
Fax 07243/595-200
eMail:
molinari@funkinform.de
Internet:
www.funkinform.de

Referenzen

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  • Arzneimittel Zeitung
  • Ärzte Zeitung
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