Cumulus bei Ticona

Ticona setzt auf PhotoYCC und Cumulus:

Medienneutrale Bilddaten im Konzernarchiv

Bilder sind auch für Ticona, eine Tochter der Celanese AG, ein zentrales Element der Unternehmenskommunikation. Bei seiner konzernweiten Media Library setzt dieser Global Player der Chemiewelt jetzt auf das Media Asset Management mit der Cumulus Enterprise Edition und auf das Bildformat der Pro Photo CD von Kodak.

Die
Ticona in Kelsterbach bei Frankfurt am Main ist ein Global Player in der Welt der Technischen Kunststoffe und ein wichtiger Partner u.a. für die Automobil-, die Telekommunikations- und die Konsumgüterindustrie. So findet man in vielen Haushaltsgeräten, Mobiltelefonen und Kraftfahrzeugen Kunststoffteile von Ticona. Entsprechend umfangreich ist der Bestand an Bildmedien zu Produkten, Personen, Anlagen und Standorten. Ein weltweit einheitlicher Auftritt setzt voraus, dass von jedem Standort aus auf die gleichen Bilder für Anzeigen, Prospekte, Kataloge und die Pressearbeit über das Internet zugegriffen werden kann.

Die Entscheidung für das digitale Original im Farbraum PhotoYCC fiel 1998

Ticona hatte sich 1998 entschlossen, ihren Bildbestand zu digitalisieren: einerseits, weil im Hause selbst eine rege Nachfrage nach Fotos für Drucksachen, PowerPoint-Präsentationen und Forschungszwecke bestand, andererseits, weil die eigene Marketingabteilung sowie die Presse und Fachzeitschriften vermehrt digitale Bilddaten anforderten. Deshalb griff man bei Ticona auf die im Hause schon länger bekannte PhotoCD von Kodak zurück, um diese Daten medienneutral zu speichern. Am Anfang stand bei Ticona also die strategische Entscheidung für einen optimalen digitalen Bildstandard, in dem die vorhandenen Dias und Negative vom Kleinbild bis zum Großfomat gescannt und gespeichert werden. Wie für jedes andere Archiv galt zuvorderst das Gebot der Medienneutralität: der Bildstandard musste alle zukünftigen Verwendungsoptionen vom Druck über das Internet bis zur Rückverfilmung für Dia-Präsentationen ohne Qualitätsverluste offen halten. Dazu braucht es einen maximal großen standardisierten Farbraum und ein Dateiformat, das sich bequem und verlustfrei in andere Ausgabeformate konvertieren lässt. Kurzum: ein digitales Original.

Dem betreuenden Dienstleister (CD Service Günther Gromke aus Leipzig) fiel die Entscheidung nicht schwer. Denn seit nunmehr 11 Jahren gibt es weltweit nur einen Bildstandard, der diese Anforderungen erfüllt: das 1992 von Kodak vorgestellte System der Photo CD. Dessen Farbraum PhotoYCC orientiert sich an CIE-Lab, ist aber in seiner Skalierung so optimiert, dass es auch bei einem 24 bit-Format die Bildzeichnung und den Farbumfang in den hellen und den dunklen Bildbereichen erhält. Wollte man das selbe Ziel mit CIE-Lab erreichen, wäre man auf größere Bittiefen (mehr als 24 bit) angewiesen.

Auch bei der Detailauflösung bieten die hierarchischen ImagePacs - das Dateiformat der Photo CD - ein Optimum: ein Kleinbildformat wird in fünf Auflösungsstufen bis 2048 x 3072 Pixel gespeichert, ein Mittelformat sogar in sechs Stufen bis 6144 x 4096 Pixel: das ist praktisch der gesamte Informationsgehalt des Films. Wer weniger braucht, muss nicht lange umrechnen, sondern entnimmt dem ImagePac einfach eine der kleineren Auflösungsebenen. Durch eine visuell verlustfreie Kompression nutzt die Photo CD das Speichermedium CD-ROM optimal aus: 100 Kleinbild-Dias gehen auf eine Standard Photo CD, während die Pro Photo CD rund 25 Bilder im Mittelformat (10 x 13 cm) aufnimmt. Der Preis pro Scan ist unschlagbar günstig und die zertifizierten Originalmedien von Kodak sind für ihre Jahrzehnte währende Haltbarkeit bekannt. Mehr über die Photo CD erfährt man übrigens auf der Website
www.PhotoCD.de.

Globales Media Asset Management auf
www.celanese-photos.com

Eine zentrale Anforderung an die Global Media Library war der schnellstmögliche Download-Zugriff auf Presse- und Ausstellungsbilder, sowohl intern wie extern. Es galt, die bisherigen Suchzeiten, Duplizier- und Kopierarbeiten sowie den Kurier- und Transportaufwand zu minimieren oder ganz zu vermeiden. Die bereits existierenden Bildarchive der einzelnen Tochterunternehmen sollten zu einer zentralen Bilddatenbank mit mehrsprachiger Benutzerführung zusammengeführt werden.

Entscheidend ist bei einem konzernübergreifenden, über das Internet verfügbaren Medienpool die flexible Rechtevergabe, bei Bedarf auch individuell für jede Assetvariante, mit unterschiedlichen Zugriffsrechten für Benutzer- und Firmengruppen Einzige Nutzungsvoraussetzung sollte ein Standardbrowser und eine Internetanbindung sein. Die Corporate Identity der einzelnen Tochterfirmen musste erkennbar sein.

Neben den Bilddateien in verschiedenen Größen und Farbräumen mussten auch Powerpoint-, PDF- und Videodateien verwaltet werden, wobei die Präsentationen und Dokumente automatisch in Einzelfolien bzw. Einzelseiten zerlegt und abgelegt werden sollten.

Dateien sollten wahlweise direkt herunter geladen oder in einem Warenkorb zusammengestellt und dann wahlweise als Block geladen oder über ein eMail-Bestellformular in unterschiedlichster Form (Fotos, Dias, Drucke, Dateien für Offsetdruck, Internet, Multimedia u.a.) für den Postversand bestellt werden können.

Als Online-Bildformat entschied man sich für JPEGs, 13 x 18 cm, 300 dpi im Farbraum Adobe-RGB. Die Bilder sind on the fly skalierbar. Eine Format-Konvertierung ist technisch möglich, wurde aber vorerst nicht installiert, da auch Schärfung und andere Parameter individuell an den vorgesehenen Druckprozess angepasst werden müssen. Für spezielle Anforderungen wie Duplikat-Dias kann der Dienstleister daher immer auf die Rohdaten auf den Photo CDs zugreifen.

Cumulus als Asset Manager: Startpunkt für das Medienarchiv war eine Presse-CD mit Produktfotos

Zu Beginn des Projekts erfolgte eine sorgfältige Analyse der diversen internen und externen Medien-Workflows. Dabei wurde deutlich, dass die einmal definierten Datenbankstrukturen mit geringem Aufwand jederzeit anzupassen waren. Für die Ticona wurde die Media Library ein klassisches Outsourcing-Projekt: Wartung, Hosting und Administration der Datenbank wurden zwei externen Dienstleistern in Leipzig anvertraut: dem CD Service Gromke als CCSI (Canto Certified System Integrator) und der IT-Netservice GmbH. Den Zuschlag für Media Asset Management Software erhielt die Cumulus Enterprise Edition von Canto (Berlin): nicht zuletzt wegen ihrer dynamischen Anpassungsfähigkeit der DB-Struktur und dem Umgang mit kombinierten Assets. Dass Canto in Notfällen durch seine amerikanische und japanische Niederlassungen auch die Konzerntöchter vor Ort unterstützen könnte, war ein weiteres Argument.

PowerPoint-Präsentationen sind ein typisches Beispiel für kombinierte Assets. Häufig müssen aus einzelnen Folien oder Textpassagen vorhandener Präsentationen neue erstellt werden. Mit dem PowerPoint SupportKit in Cumulus lassen sich sowohl ganze Präsentationen als auch einzelne Folien verwalten und über die Suchfunktionen in Cumulus lokalisieren. Innerhalb von PowerPoint kann man in der aktuell bearbeiteten Präsentation andere katalogisierte Folien und Assets suchen und aus Cumulus heraus platzieren. Die Voransichten der Folien sind gut genug, um einzelne Folienelemente bereits in Cumulus erkennen und lesen zu können. Davon profitiert das Management: vorhandene PPT-Folien können so schnell für neue Präsentationen verwertet werden.

Cumulus bietet ein sehr effektives Einpflegen neuer Assets: Metadaten werden automatisch eingelesen, weitere Zuordnungen sind per Drag and Drop möglich. Auch unerfahrene und gelegentliche Nutzer haben keine Probleme mit der Eingabe in die Datenfelder: derzeit gibt es in der Celanese Media Library 91 Metadatenfelder und 227 Kategorien und Unterkategorien. Das Screendesign und die Bedieneroberfläche wurde gemeinsam mit der Agentur
dnkw in Mainz für die Partnerfirmen maßgeschneidert und vermeidet bewusst einen Information Overkill für den Benutzer. Die Gestaltung völlig individueller Eingabemasken für den Internet Client ist nur bei der Cumulus Enterprise Solution möglich.

Individuell gestaltete Eingabemasken

Das Modul Web Publisher (nur bei der Cumulus Workgroup Edition) bzw. der Internet-Client der Cumulus Enterprise Solution dient zur Veröffentlichung von Cumulus-Katalogen über dynamisch generierte Web-Seiten im Internet und firmenweiten Intranet. Wenn sie die entsprechenden Rechte besitzen, können Anwender mit einem Standard-Web-Browser über das Internet auf Bilder, Firmenlogos, Textdokumente und andere Dateien zugreifen. Assets lassen sich suchen, Suchergebnisse sortieren und die Assets auswählen, die dann über einen Sammelkorb herunter geladen werden. Einzelne Assets können dabei vor dem Download in ein anderes Dateiformat oder einen anderen Farbraum konvertiert und gezippt werden. Jeder Download eines Assets über das Internet wird in einer Protokolldatei aufgeführt, so dass sich zusammen mit einem eCommerce-Programm ein Verkaufssystem einrichten lässt. Diese Protokolldatei liefert auch die Grundlage für statistische Auswertungen und Zugriffsanalysen.

Auch die innere Struktur dieses Asset Managers wird allen Anforderungen des Auftraggebers gerecht. So können jederzeit für jeden Bereich der Media Library im Konzern Verantwortliche auch an anderen Standorten definiert werden, denn gerade bei der dezentralen Einpflegung müssen strikt die vorgegebenen Workflow-Regeln eingehalten werden.

Mit dem Cumulus Viewer können Assets und/oder eigene digitale Kataloge offline auch an Anwender verteilt werden, die Cumulus nicht einsetzen. Die Kataloge können auf allen gängigen digitalen Wechsel-Speichermedien wie CD-ROMs, DVDs oder Cartridges gespeichert und dabei mit den gespeicherten Miniaturbildern oder optional auch mit den Original-Assets verteilt werden. In Verbindung mit dem URL-AssetStore-Modul lassen sich Kataloge mit Miniaturbildern erstellen, die zu Originalen auf FTP- oder HTTP-Servern oder in passwort-geschützten ZIP-Archiven verweisen.

Sicherheit und Flexibilität der Media Assets ist garantiert

Die Media Library repräsentiert einen nicht unerheblichen Vermögenswert des Konzerns. Auch deshalb wählte man als Archivmedium die Photo CD, für die Kodak eine Lebensdauer von 100 Jahren ausweist. Durch redundante Lagerung von CD-Duplikaten bei den Konzernzentralen in Deutschland und USA sowie beim Scan-Dienstleister CDS Gromke ist ein Maximum an Sicherheit gewährleistet. Eine Migration auf leistungsfähigere zukünftige Datenträger ist jederzeit verlustfrei möglich.

Copyright 2003 Roland Dreyer

 

Bild 1: Der Startscreen der Celanese Media Library

Bild 2a+b: Die Benutzergruppen in verschiedenen Tochterfirmen greifen via Internet über individuelle Einstiegsseiten auf die Library zu.

Bild 3a+b: Der Besucher hat mehrere Optionen, um die Assets zu beziehen:

Bild 4: Auch das Einpflegen der Metadaten durch Spezialisten erfolgt zur Entlastung des verantwortlichen Archivars über Standard-Internetbrowser, mit temporärer Freigabe über Passwort.